Vorurteile gegenüber dem Bitcoin – Eine Klarstellung

Den Bitcoin begleiten seit jeher eine ganze Reihe von Vorurteilen. Nach der Investorblase 2011 wurde gar das Ende des Bitcoins prophezeit. Zum Teil werden wahre Räuberpistolen um die digitale Währung herum aus dem Hut gezaubert. Doch ein genauerer Blick hinter die Kulissen verschafft in Bezug auf sämtliche Beschuldigungen, denen der Bitcoin ausgesetzt wird, Klarheit. Und nicht nur das, es lässt auch erkennen, weshalb scheinbar solch fadenscheinige Attacken gegen die Internetwährung inszeniert werden.

Wie und weshalb Gerüchte entstehen

Nehmen wir zunächst einmal das Gros der Beschuldigungen – Schlagzeilen über Schlagzeilen. Und eine spektakulärer als die andere. Nun nehmen wir einmal andere Themen wie beispielsweise Apple und sein iPhone. Apple verfolgt die Strategie, sein iPhone jährlich zu verbessern, vorab aber keine Details zu veröffentlichen. Das feuert natürlich die Gerüchteküche an. Mit dem Internet haben diese Gerüchte dann auch noch einen wesentlich besseren Nährboden. Ginge es nach all diesen Fantasien, wäre das Gehäuse des neuen iPhones aus Flüssigmetall und würde auch keinen Touchscreen mehr benötigen, es verstünde wahrscheinlich Gedanken. Nun, das mag vielleicht irgendwann kommen, dass Smartphones einen solchen „Thoughtscreen“ haben, aber dennoch ist Ihnen wie auch anderen bewusst, dass es das einfach noch nicht geben kann. Genau hier liegt der Unterschied.

Spektakulär bedeutet Schlagzeile bedeutet Geld verdienen

Es gibt Werte, an denen man die Gerüchte festmachen kann. Sie stellen etwas Greifbares dar. Das ist beim Bitcoin nicht so. Der Bitcoin ist so neu und jungfräulich, wie auch das Internet selbst. Doch was wir alle wissen: Informationen sind Geld. Im Internet wird versucht, mit der Bereitstellung von Informationen Geld zu machen. Das Geld machen aber nur diejenigen, die sich mit einmaligen Informationen von der breiten Masse absetzen können. Also wird schon mal eine Geschichte etwas spektakulärer – und beim iPhone wird aus einem Flüssigkristallbildschirm ein Flüssigmetallgehäuse. Dazu kommt, dass es in der Natur des Menschen liegt, dass er spektakuläre, negative Nachrichten generell interessanter findet als positive, gleichbleibend positive Nachrichten.

Wer würde mit seinen Freunden schon darüber reden, dass das Internet heute genauso gut funktioniert hat wie gestern? Wohl aber, wenn das Internet plötzlich zensiert werden sollte. So ist es auch geschehen, als der Bitcoin angeblich auf einen Wert von 0,01 US-$ fiel. Auch wenn der Bitcoin nur durch einen Hackerangriff auf eine Bitcoin Exchange-Plattform unter diese Marke fiel, war des Gerücht bereits in die Welt gesetzt – es war schließlich spektakulär. Der Bitcoin hat sich jedoch schnell vom Impact dieser Gerüchte erholt. Das Auf und Ab einer Währung ist dabei völlig normal und wird durch Angebot und Nachfrage geregelt – wie auch bei anderen Währungen ständig zu beobachten ist, nur dass hier kein Staat Einfluss hat. Exakt hier kommen wir auch schon zum nächsten großen „Problem“.

Reale Währungen bergen derzeit mehr Risiken, als sie der Bitcoin je erleben wird

Der Bitcoin ist völlig unabhängig von staatlicher Einflussnahme. Staatlicher Einflussnahme, wie sie uns im regulären Währungssystem gerade zum Verhängnis wird. Bis zum Ersten Weltkrieg entsprach eine Währung einem festen Wert. Das heißt, jede Papiernote, die ausgegeben wurde, war in einem Tresor als harter, physikalischer Gegenwert beispielsweise in Form von Gold vorhanden. Hintergrund war, dass es im Mittelalter Münzen mit einem Gewicht von mehr als 16 kg gab. Und solange ein Gegenwert vorhanden war, ging nichts schief mit dem Geld. Erst, als das Papier plötzlich nicht mehr bedruckt wurde, wenn genügend physikalische Werte vorhanden waren.

Das geschah mit der ersten Hyper-Inflation in den 1920ern. Und selbst daraus hat niemand gelernt. In den 30ern haben die USA die Dollar-Gold-Kopplung aufgeben und 2000 mit der Schweiz dann das letzte Land. Was wir zurzeit also erleben, ist bei den realen Währungen ein wesentlich größeres „Experiment“, als es mit dem Bitcoin überhaupt möglich ist. Denn die Staaten haben keinen Einfluss auf den Bitcoin. Die Generierung von Bitcoins ist so aufgebaut, dass sie nicht beliebig erzwungen werden kann. Dollars werden aber derzeit sehr wohl beliebig bedruckt, denn als Geld drucken lässt sich das nicht mehr bezeichnen. Ausgang beim Dollar-Drucken: ungewiss. Ausgang beim Bitcoin: überprüfbar – ständig.

Genau diese Staaten sind es auch, die den Bitcoin so schwarz malen. Das, obwohl sie selbst aber etwas machen, was sich jeglicher Logik entzieht und wovon die Menschheit seit der Hyper-Inflation schon weiß, dass es nicht gut gehen wird. Es ist also nicht verwunderlich, dass Staaten hier ebenfalls Misstrauen zu säen versuchen. Denn der Bitcoin hat keine zentrale Verwaltung. Und ein Sprachrohr, was dessen Struktur und Entwicklung sowie das Wissen darüber verbreiten will, wie die Bitcoin Foundation, kann grundsätzlich jeder beginnen, der das möchte. Der Bitcoin ist also völlig frei von politischen und staatlichen Interessen jeglicher Couleur und politischer Gesinnung.

Selbst die Meldung, Iran würde die Währung jetzt zum Umgehen von Sanktionen missbrauchen, hat sich als Finte herausgestellt. Vielmehr zeigt diese Geschichte wieder die vermeintlich journalistische „hochwertige“ Recherchearbeit auf, der wir ausgesetzt sind: ein einziger Iraner hat Lieder auf einer entsprechenden Börse verkauft. Daraus ist diese Megameldung erwachsen, weil selbst CNN nicht recherchiert hatte, sondern aus einem anderen Blog einfach nur dessen Inhalte übernahm. Schließlich hört sich „Iran missbraucht Bitcoins“ wesentlich dramatischer an als „ein Iraner erkennt die Vorteile vom Bitcoin und lässt sich seine Songs damit bezahlen“.

Der wirtschaftliche Betrugsschaden beim Dollar oder Euro ist bei Weitem höher als beim Bitcoin

Dann kommt natürlich noch das allerliebste Argument der Bitcoin-Pessimisten: der Bitcoin ließe sich hacken. Mit anderen Worten, der Bitcoin ließe sich beliebig vervielfältigen. Nun, streng genommen wurden der Dollar und selbst der Euro dann schon gehacked – nämlich wieder von den eigenen Staaten. Wie? Ganz einfach, in dem einfach Dollars bzw. Euros gedruckt werden, wenn sie wie in Zeiten der Wirtschaftskrise, die inzwischen in das 5. Jahr geht, benötigt werden. Dem gegenüberstehen beim Bitcoin einige Betrugsversuche. Dabei geht es jedoch ständig um die Umgebungssicherheit dritter Seiten. Der Bitcoin selbst wurde noch nie vervielfältigt – im Gegenteil! Es sind 140 Millionen USD als Preis ausgeschrieben für denjenigen, der das schafft. Seit Jahren. Und niemand hat es geschafft bisher. Zum Betrug, der rundherum passiert, war es in der Tat so, dass immer wieder gewarnt wurde, dass es einige Börsen zu leicht nehmen mit der Sicherheit. Aber das ist ein Problem, das wir auch aus der realen Welt kennen. Online-Betrügereien machen insgesamt Währungen wie dem Dollar oder Euro mehr zu schaffen wie dem Bitcoin.

Der große Vorteil des Bitcoins: er kann nicht manipuliert werden

Denn eins ist ebenfalls ein Fakt: jedes Problem, welches sich beim Bitcoin einschleicht, der sich noch in den Kinderschuhen befindet, wurde nach dem Erkennen sofort beseitigt. Durch zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, spezielle Bitcoin-Wallets usw. Der Bitcoin ist erst wenige Jahre alt und schon so sicher. Dem gegenüber steht ein jahrhundertealter Dollar, der auch dann noch zum Betrügen einladen wird, wenn der Bitcoin keinerlei Betrugsmöglichkeiten mehr bietet. Das einzige Problem, welches der Bitcoin derzeit erlebt, ist vielleicht, dass er so schwer zu erklären ist. Dessen Generierung und weshalb diese niemals inflationär sein kann – ganz im Gegenteil zu den beeinflussten realen Währungen. Doch immer mehr Unternehmen und User erkennen diese Vorteile und sind es leid, in Bezug auf ihre Regierungen deren leeren Versprechungen zu vertrauen, wenn es um deren Währungen geht. Diese Regierungen haben es inzwischen auch geschafft, dass Sparen weniger ausgeben heißt. Wir dachten immer, Sparen heißt einen Sparbetrag aufbauen. Hier finden sich die weiteren Vorteile des Bitcoin: unabhängig, neutral, realistisch und nicht beeinflussbar.

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